Die Leiharbeit boomt. 1 Millionen Beschäftigte sind in dieser Branche beschäftigt und werden als “Fremdarbeiter” in Betriebe ausgeliehen, die sich auf diese Weise um Festeinstellungen drücken. Zu diesem Mittel greifen besonders gerne Großbetriebe. Im Leipziger BMW-Werk z.B. arbeiten von 6.000 Beschäftigten nur 2.700 fest bei BMW.
Damit weitet sich das Zweiklassensystem in zahlreichen Unternehmen immer mehr aus: unter den Stammbelegschaften stehen (noch) schlechter bezahlte Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, die nur dann vom Betriebsrat des Unternehmens, in dem sie arbeiten, vertreten werden, wenn sie länger als 3 Monate dort tätig sind. Die Hälfte der Leiharbeiter werden allerdings für kürzere Zeit in einem Betrieb eingesetzt.
Der Grundsatz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, wird durch die Ausweitung der Leiharbeit torpediert; der kümmerliche Mindestlohn für Leiharbeit liegt unter 8 Euro und unterstreicht diese besonders krasse Methode der Ausbeutung eher, als sie zu lindern. Der Durchschnittslohn der Leiharbeiter liegt um die Hälfte niedriger als der Durchschnittslohn aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitkräfte.
Die IG Metall hat in einer Studie die Situation der Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer untersucht. Sie räumt auch mit der von interessierter Seite aufgestellten Behauptung auf, Leiharbeiter würden in ihren Einsatzbetrieben “kleben” bleiben: tatsächlich wechseln nur 7% in ein reguläres Arbeitsverhältnis.