24. Juli 2012

Deutsche Telekom (nicht nur??) in den USA gewerkschaftsfeindlich

In Deutschland erkennt die Deutsche Telekom die Gewerkschaft an und verhandelt mit ihr über Löhne und Arbeitsbedingungen (auch wenn es auch hier genügend fragwürdige antigewerkschaftliche Praktiken gibt – s. das ARD-Radiofeature “Tretmühle Telekom”). In den USA verfolgt ihre Tochter T-Mobile einen vollständig anderen Ansatz. Das Unternehmen führt eine aggressive Kampagne gegen Beschäftigte, die eine Gewerkschaft bilden wollen. Sie werden eingeschüchtert und bedroht. „Ich bin tief beschämt darüber, für ein Unternehmen in Deutschland zu arbeiten, dass seine Beschäftigten so schrecklich behandelt“, so eine Call-Center-Mitarbeiterin und Betriebsrätin der Deutschen Telekom. Sie hatte sich in den USA mit T-Mobile Beschäftigten getroffen und von ihnen gehört, welcher Gefahr die Beschäftigten ausgesetzt sind. Hier kann ein Online-Petition für die Organisationsfreiheit bei Telekom-USA unterzeichnet werden!!!

 

Zur Zeit bereist ein Vertreter der CWA-Union aus den USA Deutschland und wirbt für die Unterstützung der dortigen Gewerkschafter. Weitere Informationen hier.  “Union Busting”, also zielbewusste antigewerkschaftliche Kampagnen gegen das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung und Interessenvertretung ist in den USA mittlerweile ein großer Geschäftszweig; der aktuelle  Jahresbericht der Internationalen Gewerkschaftsunion über Gewaltmaßnahmen gegen Gewerkschaftsrechte spricht von einem Umsatzvolumen der antigewerkschaftlich tätigen Rechtsanwalts- und Beratungsfirmen von 4 Milliarden Dollar  in den USA  (S. 115) – mit der Gefahr des Exports auch nach Europa. (Der Bericht wird hoffentlich in Kürze auch in deutsch (so er 2009er Bericht) erscheinen.)