Im Hyundai Technical Center in Rüsselsheim macht die Geschäftsführung seit Jahren massiven Druck gegen die gewählten gewerkschaftlichen Betriebsräte – work-watch berichtete mehrfach.
Nun versucht die IG Metall mit einer offiziellen Beschwerde vor der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, einem Zusammenschluss von 34 Industriestaaten, die Kritik an den Attacken von Hyundai auf die internationale Bühne zu heben. Die IG Metall will erreichen, so ihre Presseerklärung, dass “das Unternehmen eine konstruktive und vertrauensvolle Kooperation mit den Arbeitnehmervertretern aufnimmt”. Bisher werde eine “systematische Zermürbungsstrategie” gepflogen, die leider typisch für Hyundai in allen Ländern sei, in denen der Konzern über Niederlassungen verfüge.
Die internationale Gewerkschaft “industriAll” hat eine Studie über Hyundai veröffentlicht, in der dem südkoreanischen Unternehmen zahlreiche Verletzungen von Arbeitnehmerrechten nachweist. Der Konzern steht damit leider nicht allein da. International blocken auch die deutschen Automobilunternehmen wie Mercedes oder VW überall da Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechte ab, wo sich die Beschäftigten noch nicht organisiert zur Wehr setzen oder setzen können. In Indien, so die dortige Gewerkschaft NTUI, habe es in den letzten 10 Jahren keine Organisierung in den neuen Autofabriken dieser Konzerne ohne Gewaltattacken und Verhinderungsversuche gegeben. Erschreckend allerdings, dass auch im reichen Deutschland der Respekt vor Gewerkschaftsrechten alles andere als selbstverständlich geworden ist.