Personalleiter Paul Bloem feuert als Privatmann gegen den Betriebsratsvorsitzenden der Meyer Werft, den das Unternehmen gerne aus dem Weg räumen würde. Das Kündigungsbegehren gegen ihn (work-watch berichtete) hat der Betriebsrat natürlich zurückgewiesen. Jetzt geht es vor Gericht.
Um die Stimmung gegen den Kollegen anzuheizen, hat Bloem auf facebook eine wohl einzigartige Denunziation gestartet. Er fragt seine Leserinnen und Leser rhetorisch: “Wenn ihr ein Kind in der Ausbildung hättet und dieses würde (unter Zeugen) darüber berichten, das sie (Tippfehler nicht von uns, w.-w.) mit der Drohung auf Nichtübernahme mit einer schwarzen Liste und Kündigung zur Mitgliedschaft (in der Gewerkschaft, w.-w.) ‘motiviert’ wurde, wenn eine jungen Frau eingesperrt wird bis sie unterschreibt – was würdet ihr denken?”
Damit unterstellt er dem Betriebsratsvorsitzenden, ohne seinen Namen zu nennen, dass er sich mit den beschriebenen Mitteln der Nötigung strafbar gemacht hat. Die Methode von Bloem erinnert sehr an mittelalterliche Rufmordkampagnen, nur halt auf modern getrimmt und über die sozialen Netzwerke in Szene gesetzt.
Über 2.000 Beschäftigte der Meyer-Werft stärkten indessen ihrem Betriebsratsvorsitzenden auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung am Montag den Rücken. Ausführlich berichtet der NDR darüber.