UPS, der weltweit agierende Logistikkonzern, hat in Deutschland lange Jahre den Ruf gehabt, Betriebsräte nur dann zu akzeptieren, wenn sie sich als verlängerter Arm ihrer Chefs verstanden. Selbstbewusste, den Interessen ihrer Belegschaften verpflichtete Betriebsräte hingegen wurden systematisch bekämpft und häufig mit Abmahnungen und mit Kündigungen angegriffen. Work-watch hat über mehrere solcher Bossing-Aktionen in UPS-Niederlassungen berichtet. Auch in Hannover kam es 2014 zu Behinderungen freier und demokratischer Wahlen. Mittlerweile ist es ruhiger geworden um derlei Aktivitäten, an mehreren Standorten von UPS haben sich kämpferische Betriebsräte etablieren können und machen ihre Arbeit.
In der Niederlassung Hannover-Langenhagen nehmen allerdings die Versuche kein Ende, aktive Gewerkschafter aus dem Betrieb zu mobben. Hier trifft es besonders Fritz Wilke, einen der Initiatoren der Betriebsratsliste “Frischer Wind”. Diese Liste hatte die Wahl 2014 angefochten, weil der alte Betriebsrat die mehrheitlich ausländischen MitarbeiterInnen nicht in ihren Sprachen über die Wahl informiert hatte, eine bereits vor Jahren richterlich festgestellte Verpflichtung.
Die Wahlanfechtung ist Ende 2015 vom Arbeitsgericht bestätigt worden. Der alte Betriebsrat will jedoch diese Entscheidung nicht akzeptieren und geht in Berufung, offensichtlich befürchtet er bei Neuwahlen erhebliche Stimmenverschiebungen. Bemerkenswert ist, dass auch die UPS-Geschäftsführung die Gerichtsentscheidung anfechtet. Auch ihre Sorge scheint groß, dass bei einer neuen Wahl “ihr” Betriebsrat Federn lassen muss und aktive Betriebsräte gewählt werden.
Wie zum Beispiel Fritz Wilke. Den die Geschäftsführung deshalb auch frontal angreift. Sie weigert sich, ihm einen seiner Schwerbehinderung entsprechenden “leidensgerechten” Arbeitsplatz anzubieten. Der letzte Arbeitsplatz, für den sich Fritz Wilke beworben hatte, wurde, mit einem nicht behinderten Mitarbeiter besetzt. Im Gegenzug überzog die Geschäftsführung Fritz mit betriebsinternen Mobbingattacken, mehreren Abmahnungen, die allerdings per Gerichtsentscheid wieder aus seiner Personalakte entfernt werden mussten und einer Kündigung, die Fritz Wilke ebenfalls vor Gericht zurückweisen konnte.
Die Geschäftsführung steigert allerdings den Druck weiter und versucht, Fritz mit ständigen Kontrollen am Arbeitsplatz, mit übler Nachrede und mit der Übertragung von seine Gesundheit gefährenden Tätigkeiten zur Aufgabe zu zwingen.
Dagegen rufen wir zur Solidarität mit Fritz Wilke auf und bitten Euch um Eure Intervention bei UPS Hannover. Schreibt dem zuständigen Personalsachbearbeiter. Fordert ein Ende des Bossing in diesem Unternehmen. Erklärt Eure Unterstützung für Fritz Wilke.
UPS Hannover
Personalabteilung, Frank Petelkau
Rehkamp 15
30853 Langenhagen
E-Mail : fpetelkau@nullups.com
Fritz klagt für einen leidensgerechten Arbeitsplatz. Allerdings ist die für den 17.3. findet um 11.10 Uhr terminierte Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Hannover auf Bitten von UPS kurzfristig verlegt worden. Ein neuer Termin wurde noch nicht anberaumt. Weitere Informationen auf der Website von Fritz Wilke: http://frischerwind-und-arbeitsunrecht.de/