Das Arbeitsgericht Bochum hat die fristlose Kündigung der Betriebsratsvorsitzenden des Altenpflegeheims „Barbaraneum“ abgelehnt. Das Gericht wollte dem Antrag des berüchtigten Betriebsratsfressers Helmut Naujoks nicht folgen. Bereits 2011 hatte Geschäftsführer Dieter Wopen vergeblich versucht, die engagierte Betriebsrätin loszuwerden. Obwohl er damals extra seine Ehefrau in das Bochumer Altenheim einschleuste, um Stoff für eine Amtsenthebung zu sammeln, wies das Arbeitsgericht dieses Ansinnen zurück. In Sachen „Flora Marzina“ hat das Arbeitsgericht Herne bisher keine Entscheidung gefällt. In dem Altenheim des Marseille-Konzerns in Herne sollen unter Naujoks Regie gleich zwei Betriebsräte geschasst werden. Ihre Jobs als Hausmeister wurden kurzerhand zur eigenständigen Abteilung erklärt und geschlossen, ihre Aufgaben an ein anderes Unternehmen vergeben. Ob dieser plumpe Schachzug eine betriebsbedingte Kündigung rechtfertigt und die Marseille Kliniken auf diese Tour den Kündigungsschutz von Betriebsräten aushebeln können, wird sich beim nächsten Kammertermin vor dem Arbeitsgericht zeigen. Verdi solidarisiert sich mit den drei Betriebsräten und macht gegen diese eklatanten Fälle von Bossing mobil. „Wir sind sehr froh über diese Entscheidung des Arbeitsgerichts“, sagt die Bochumer Gewerkschaftssekretärin Agnes Westerheide. „Ich bin aber skeptisch, ob der Konflikt im Barbaraneum damit vom Tisch ist. Wir werden den beiden Betriebsräten weiterhin den Rücken stärken und nicht zulassen, dass die Existenz unserer Kollegen zerstört wird.“
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