Kämpferisch, entschlossen und so gar nicht eingeschüchtert – so wirkt Siggi List ab dem ersten Eindruck auf alle, die das Gespräch mit ihm suchen. Und das obwohl der Betriebsratsvorsitzende bei der CSC Jäklechemie allen Grund hätte eingeschüchtert zu sein: 28 Kündigungsanträge seitens der Unternehmensführung bis letzte Woche, mittlerweile 32 – und Hausverbot auf dem Werksgelände.
Nach einer Solidaritätsaktion, die die „Initiative solidarischer ArbeiterInnen“ (ISA) gemeinsam mit dem Soli-Komitee „Siggi muss bleiben“ vor der Kanzlei Rössler in Fürth abhielt, stehen die Zeichen bei Jäklechemie auf Sturm. Die Kanzlei Rössler vertritt die Jäklechemie in ihrem Feldzug gegen Siggi List und zeichnet verantwortlich für die bis dahin 28 Kündigungsanträge. Und auch für die jetzt dazu gekommenen 4.
Öffentlichkeit passt den Union Bustern dabei offensichtlich wenig ins Konzept: nicht nur der Druck auf Siggi wurde nochmals erhöht, auch den UnterstützerInnen drohten die Geschäftsführung und die Kanzlei Rössler mit rechtlichen Konsequenzen und Unterlassungsklagen. Mehr als deutlich, dass dies ein Angriff auf die Solidarität ist, die Siggi von Kolleginnen und Kollegen ebenso wie von UnterstützerInnen außerhalb des Betriebs seit Beginn der Kampagne gegen ihn entgegenschlägt.
Siggi List ist seit über 25 Jahren Arbeiter bei Jäklechemie. Im Jahr 2014 kam es zu einer wesentlichen Unternehmensumgestaltung bei der Tochterfirma des Chemiekonzerns CG Holdinggesellschaft mbH unihnd CO KG, in deren Rahmen Philipp Klaas als Geschäftsführer eingesetzt wurde – der Sohn eines der Konzerngeschäftsführer Uwe Klaas. Seitdem konnte das Unternehmen seinen Gewinn in der konkurrenzumkämpften Branche um 15% steigern – nicht ohne die damit zu erwartenden negativen Konsequenzen für die Arbeiterinnen und Arbeiter bei der Chemiegroßhandelsfirma. Siggi List trat weiterhin konsequent als Betriebsrat für die Interessen der Belegschaft ein – und machte sich so zur Zielscheibe der neuen Geschäftsführung, steht ein solches Engagement unternehmerischen Profitinteressen doch entgegen. Mittlerweile 32 Kündigungs-versuche und seit neuestem Hausverbot für Siggi und Drohungen gegen die UnterstützerInnen – das ist die bisherige Bilanz der Hetzjagd gegen den Betriebratsvorsitzenden.
Doch weder Siggi noch das Solikomitee noch die UnterstützerInnen lassen sich einschüchtern! Die Aktionen für Siggi List werden weitergehen – und ausgeweitet. Das Solikomitee ruft mittlerweile zur Eskalationsstufe 3 auf – der Ausweitung der Proteste auf bundesweite Ebene, die Einschaltung von GewerkschafterInnen und die Öffentlichkeit verstärkt informiert!
Was tun?
Siggi braucht JETZT Unterstützung. Möglichkeiten dafür gibt es viele:
Schreibt Protestbriefe an die Geschäftsführung der CSC Jäklechemie, unterschreibt unter https://siggi-muss-bleiben.jimdo.com/aktiv-werden/ für Siggis Verbleib bei Jäklechemie – im Idealfall druckt euch Unterschriftenlisten aus und schickt sie an das Solikomitee weiter, die Adresse findet ihr auf der Homepage.
Auch Soliaktionen bieten sich bundesweit an – 6 Standorte hat der Mutterkonzern:
CG Chemikaliengesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG (Laatzen),
CSC JÄKLECHEMIE GmbH & Co. KG (Nürnberg), REHER & RAMSDEN Nachflg. GmbH & Co. KG (Hamburg), Reininghaus-Chemie GmbH & Co. KG (Essen), S I L Lackfabrik GmbH & Co. KG Spezialindustrielacke (Coppenbrügge – Marienau), Wendt-Chemie Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG (Hamburg)
Initiative solidarischer ArbeiterInnen, Nürnberg