Seit 38 Jahren arbeitet Petra Kusenberg bei Globus in Kaiserslautern, seit zehn Jahren ist sie freigestellte Betriebsratsvorsitzende. Jetzt versucht der Arbeitgeber, sie zu kündigen.
Die Globus-Gruppe betreibt in Deutschland 46 SB-Warenhäuser mit rund 18.400 Beschäftigten, 88 Baumärkte und sieben Alphatec-Elektrofachmärkte sowie die dazugehörige E-Commerce-Plattform hitseller.de. Die Gruppe ist 2013 aus der Tarifbindung ausgeschieden und hat ein eigenes Vergütungssystem eingeführt. Daran entzünden sich immer wieder Konflikte.
Der Vorwurf gegenüber Petra Kusenberg lautet Arbeitszeitbetrug. An einem verkaufsoffenen Sonntag hat die engagierte Gewerkschafterin gearbeitet und soll bei dieser Gelegenheit auch privat einige Kleinigkeiten eingekauft haben. Dabei stützt der Arbeitgeber sich auf die Auswertung des Kassensystems, der filialeigenen Kameras und der Personalkarte.
Für Jürgen Knoll, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Pfalz, ist schon allein das eine unzulässige Verknüpfung verschiedener EDV-Systeme, mit der Beschäftigte lückenlos überwacht werden könnten. Außerdem habe es bislang noch keine Beanstandungen gegeben, wenn Beschäftigte während der Arbeitszeit Kleinigkeiten eingekauft hätten. Selbst vor Gericht habe Globus nicht beziffern können, welcher Schaden dem Unternehmen entstanden sei.
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