(gk) Drei der fristlos gekündigten Mitarbeiter des Tierfutterhändlers gehen in die nächste Runde, zwei haben sich Ende April vor dem Krefelder Arbeitsgericht auf einen Vergleich geeinigt.
“Erhebliche krankheitsbedingte Ausfallzeiten auf Kosten des Unternehmens” warf die Fressnapf-Geschäftsführung einem der fünf Kläger vor. Einem anderen, Geld gestohlen zu haben, obwohl er am Tag zuvor eine Gehaltserhöhung erhalten hatte. Insgesamt sieben Mitarbeitern des größten Tierbedarfanbieters in Europa war vor wenigen Wochen auf einen Schlag gekündigt worden (work watch berichtete).
Sie hatten sich zuvor außerhalb der Konzern-Zentrale getroffen, um die Gründung eines Betriebsrates zu besprechen. Dass sie alle auf einmal gekündigt wurden, könne kein Zufall sein, meinte der Anwalt der klagenden Mitarbeiter, Marc Jörges. Es handele sich vielmehr um eine “Strafmaßnahme des Unternehmens wegen der beabsichtigten Betriebsratsgründung“, sagte er gegenüber der Westdeutschen Zeitung.
Zwei Abfindungen wurden vor Gericht vereinbart, über 9000 und 13.000 Euro. Einer der Mitarbeiter war seit 2008 in der Firmenzentrale beschäftigt. Als Bedingung wurde seitens des Konzerns eingefordert, den Vorwurf der Behinderung einer Betriebsratsgründung durch Entlassung nicht weiter aufrecht zu erhalten und das Unternehmen zu verlassen. Drei weitere Kläger weigerten sich und gehen in die nächste Runde.