Rund 100 Beschäftigte der Reinigungsfirma Crombeen GmbH werden am Düsseldorfer Flughafen um ihre Tariflöhne geprellt. Außerdem müssen sie unbezahlte Überstunden leisten, haben weniger Urlaubstage als vorgeschrieben. Das berichtet die Reinigungsgewerkschaft IG BAU.
Statt der vorgeschriebenen 10,30 Euro pro Stunde erhalten die Mitarbeiter nach Gewerkschaftsangaben lediglich zehn Euro in der Stunde. Auch bei den Zuschlägen für Sonntagsarbeit und Urlaubsansprüchen liegen die Beschäftigten deutlich unter dem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Reinigungsbranche. Nach den Arbeitsverträgen, die der IG BAU vorliegen, müssten sich Mitarbeiter außerdem dazu verpflichten, „alle Kosten für Dienstausweise, Schulungen und Arbeitskleidung zu erstatten“ – obwohl dafür der Arbeitgeber verantwortlich ist.
Gewerkschaftssekretär Mahir Sahin: „Das sind unhaltbare Zustände. Die Flugzeugreinigung ist ein anstrengender und stressiger Job. In wenigen Minuten müssen die Flieger abgefertigt werden. Es kann nicht sein, dass Crombeen dann nicht einmal die Branchen-Standards einhält.“
Nach IG BAU-Informationen müssen die Beschäftigten zudem in Arbeitskleidung nach Hause gehen, weil eine Umkleide fehlt. Den Einsatzplan für den nächsten Tag bekommen sie erst am Vorabend per WhatsApp-Nachricht. „Und es gibt nur eine Männertoilette, die Frauentoilette ist weit weg. Den Schlüssel dafür hat nur der Vorgesetzte. Wenn der nicht da ist, haben die Frauen ein Problem“, so Sahin weiter.
Die Gewerkschaft fordert die niederländische Crombeen GmbH dazu auf, die schmutzigen Praktiken umgehend zu beenden. Gute Löhne und faire und saubere Arbeitsbedingungen für Alle!