Die Spielzeug-Kette Toys R Us hat die fristlose Kündigung eines Betriebsrats aus Siegen zurückgezogen. Der 53-Jährige kann wieder in Siegen-Weidenau arbeiten.
Die Geschäftsführung hatte ihm sexuelle Belästigungen vorgeworfen. Beim ersten Mal soll er eine Auszubildende umarmt und auf die Stirn geküsst haben. Außerdem soll er sich vor 15 Jahren auf einer Betriebsfeier sexistisch geäußert haben. Den ersten Vorwurf konnte der Spielzeughändler vor Gericht nicht belegen. Deshalb kündigte die Geschäftsführung dem Betriebsrat ein zweites Mal. Doch jetzt zog der Arbeitgeber diese Kündigung und die Revision gegen das erste Urteil zurück. Der Prozess hatte in der Öffentlichkeit hohe Wellen geschlagen.
Der Gesamtbetriebsrat von Toys R Us wirft der Spielzeugkette vor, gezielt Betriebsräte unter Druck zu setzen. In Aachen zum Beispiel zog das Unternehmen gegen eine Betriebsrätin vor Gericht, weil sie sich angeblich zu oft freigestellt hat. Das Ziel: Sie als Betriebsrätin abzusetzen. Das Verfahren geht allerdings weiter.