20. Januar 2023

Sixt Düsseldorf: Doch kein Betriebsrat

 

(gk) 14 Monate hatten die drei Kolleginnen für einen Betriebsrat beim Autoverleiher Sixt am Düsseldorfer Flughafen gekämpft, schließlich im November noch die entscheidende Gerichtsverhandlung gegen die Kündigungen des Autoverleihers gewonnen gleich danach die nächste Betriebsversammlung zur Wahl eines Wahlvorstandes einberufen. Doch dann, kurz vor Weihnachten, waren sie auf einmal nicht mehr erreichbar, hatten den Betrieb verlassen. Dem zuständigen verdi-Sekretär Özay Tarim ließen sie über ihren Anwalt mitteilen, es sei kein weiterer Kontakt erwünscht. Nach der Lektüre mehrerer Zeitungsartikel, u.a. in der taz und in der Süddeutschen Zeitung, ergibt sich der Eindruck, dass der Autoverleiher auch im zweiten Jahrhundert seines Bestehens auf keinen Fall einen Betriebsrat in einer seiner Filialen akzeptieren will und möglicherweise bereit war, eine hohe Summe zu investieren, um die unliebsamen Mitarbeiter*innen loszuwerden. Die drei Kolleginnen aus Düsseldorf jedenfalls hatten zuvor schon Abfindungs-Angebote in Höhe von 90.000 Euro abgelehnt. Offiziell dementiert Sixt, solche oder sogar höhere Abfindungen an die drei Mitarbeiterinnen gezahlt zu haben. Aber das könnte auch eine Schutzbehauptung sein, um den Preis in künftigen Fällen nicht unnötig hochzutreiben. Und weitere Versuche, Betriebsräte bei Sixt zu gründen, wird es mit Sicherheit geben: Beim Verdi-Sekretär Özay Tarim haben sich schon einige Interessenten gemeldet.