Aldi Süd geht gegen neu gegründete Betriebsräte in Düsseldorf und Langenfeld vor. Die Geschäftsführung will offenbar keine unabhängigen Interessenvertretungen der Beschäftigten haben und kümmert sich lieber selbst um „rechtmäßige Mitarbeiterstrukturen“. „Ein Klima der Angst“, so titelt die WAZ am 18. April 2019. Der Artikel berichtet über die Arbeitsbedingungen bei Aldi Süd und die Reaktion des Discounters auf die Neugründung eines Betriebsrats in Düsseldorf im November 2018 – dem zweiten Betriebsrat, den es bei Aldi Süd in NRW überhaupt gibt. Der erste wurde erst ein halbes Jahr davor, im März 2018, in Langenfeld gewählt. Dies ist offenbar dem Unternehmen schon zu viel: Wenn es schon einen Betriebsrat geben muss, dann bitte einen, der im Sinne der Geschäftsleitung arbeitet. So kümmerte sich Aldi Süd lieber selbst um die Angelegenheit und forcierte die Gründung eines Betriebsrats für den gesamten Verkaufsbereich der Regionalgesellschaft mit ihren 1.400 Beschäftigten. Dieses Gremium wurde am 20. März gewählt. Wie die WAZ berichtet, sind nach der Auffassung des Unternehmens die Gründungen der Betriebsräte in Düsseldorf und Langenfeld nichtig, da angeblich die Verkaufsbezirke zu klein sind, um Betriebsräte wählen zu dürfen. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf teilt diese Meinung nicht. Der Beschluss vom 12. März ist jedoch nicht rechtskräftig und wird von Aldi ignoriert. Das hat zur Folge, dass die gewählten Betriebsräte weder die ihnen zustehenden Sachmittel noch die Arbeitszeiten erhalten, die ihnen zustehen. Außerdem wird offenbar Stimmung gegen sie gemacht. Die zuständige Gewerkschaftssekretärin von ver.di, Ina Oberländer, sieht darin eine klare Behinderung von Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit. Aufruf zum solidarischen Prozessbesuch
Mittwoch, 8. Mai 2019 12:00 Uhr Arbeitsgericht Düsseldorf Saal 004 (Erdgeschoss) Ludwig-Erhard-Allee 21 (D’dorf Hbf, Ausgang Bertha von Suttner-Platz) 40227 Düsseldorf
Weitere Informationen gibt es bei LabourNet: „Klima der Angst“: Streit um Betriebsrat auch bei Aldi Süd in NRW, http://www.labournet.de/?p=147655