Polizei + Personalienfeststellung von ca. 20 Menschen + nach Beleidigungsbrief – ca. 35 Erwerbslose feierten im Jobcenter + Verleihung der Auszeichnung „Goldener Haufen rassistischer/klassistischer Scheiße” an die Leitung des Jobcenters
Anlass der Party war ein anonymer Beleidigungs- und Drohbrief, der per Hauspost an die Beratungsstelle Die KEAs e.V. (Kölner Erwerbslose in Aktion) gesendet wurde und mit offiziellem Stempel aus dem Jobcenter versehen war. In diesem Brief werden Beratende und Alg II-Bezieher*innen pauschal als “Arme Würstchen“, „ Penner“ , „lächerlicher Haufen Scheiße“ und „ Asis und Kanaken“ stigmatisiert. Die heutige Party war die Antwort der Initiative erwerbslos nicht wehrlos darauf.
Der Einladung folgten über dreißig Menschen, die eine stimmungsvolle Party mit Musik, Tanz, im Wartebereich des Jobcenters feierten. Schmunzelnde sog. „Kunden „ im Wartebereich, Verteilung von Ballons an Kinder, sichtlich überforderte Mitarbeiter*innen und Sicherheitsdienst und immer wieder die Forderung, die Leitung möge sich her bemühen um ihren hart bzw. „hartz“ verdienten Preis entgegen zu nehmen – den goldenen Haufen rassistischer + klassistischer Scheiße.
Doch die Preisträgerin ließ eine halbe Stunde auf sich warten, dennoch wurde sie mit einem hartzlichen Applaus begrüßt.
Auf den Wunsch der Preisträgerin, wurde die Preisverleihung vor das Gebäude verlegt. Dort wurden die Gäste bereits von ca. 20 Polizist*innen erwartet. Trotz kleinerer Störungen seitens der Beamt*innen, wurde der Leitung der anonyme Beleidigungs- und Drohbrief verlesen. Die Jobcenter Leitung nahm den Inhalt desinteressiert auf und veranlasste im Anschluss die Personalien der Demonstrierenden festzustellen.
Diese Reaktion bestätigte die Jury in der Entscheidung, dass sie eine wirklich würdige Preisträgerin ist. Nach kurzer Laudatio und der Überreichung des goldenen Haufens Rassistischer + Klassistischer Scheiße wollten die Protestierenden das Gelände verlassen. Eingen gelang dies, andere wurden auf dem Parkplatz von der Polizei eingekesselt oder vom öffentlichem Raum zurück auf das Jobcenter Gelände gezerrt.
Hiernach wurde noch auf der Straße bei Snacks und Grillwurst heiter weiter gefeiert und geflyert.
Es bleibt dabei – Widerstand lohnt sich! Der Ausgangspunkt der Proteste und des Schreibens vom Jobcenter, war eine besonders böswillig und rassistisch agierende Fallmanagerin – Fr. A.. Diese soll laut mehrerer Betroffener seit Anfang September immerhin nicht mehr in Erscheinung getreten sein (erste Aktion: https://www.die-keas.org/Jobcenter%20Porz%20Begleitung ).
„Ihr werdet uns nicht los, wir sind viele und werden mehr.“ so die Ansage von Kim O. .
Harz IV abschaffen!
Reichtum verteilen!
Armut abschaffen!
Initiative erwerbslos nicht wehrlos & KEAs e. V.
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Köln, den 07.10.2019