Die Landbäckerei Ihle, die die Region rund um Augsburg mit Backwaren versorgt, lässt 2012 mittels Spitzelsoftware auf den Computern im Betriebsratsbüro ihren Betriebsratsvorsitzenden überwachen. Nach der Auswertung der Daten behauptete die Geschäftsführung, man habe den Betriebsratsvorsitzenden bei der Manipulation der Arbeitszeit erwischtund sprach eine Verdachtskündigung aus.
Irritierend bei dieser Argumentation: Der Vorsitzende hätte keinerlei Vorteile von den unterstellten Manipulationen gehabt. Als freigestellter Betriebsrat bezieht er ein Festgehalt, unabhängig von seiner Anwesenheit im Betrieb. Warum also hätte der Mann die Daten überhaupt fälschen sollen? Mindestens einmal sind sogar Daten zu einem Zeitpunkt manipuliert worden, an dem sich der Betriebsratsvorsitzende nachweislich im Ausland aufgehalten hatte – ohne jede Zugriffsmöglichkeit auf den Computer. Das Gericht kassiert die Kündigung. (Stand: September 2012).
https://www.work-watch.de/2012/09/durchsichtige-broetchen-bei-landbaeckerei-ihlen/