UPS, der weltweit agierende Logistikkonzern mit Sitz in den USA hat in Deutschland lange Jahre den Ruf gehabt, Betriebsräte nur dann zu akzeptieren, wenn sie sich als verlängerter Arm ihrer Chefs verstanden. Selbstbewusste, den Interessen ihrer Belegschaften verpflichtete Betriebsräte hingegen wurden systematisch bekämpft und häufig mit Abmahnungen und mit Kündigungen angegriffen. So geschehen u.a. bei UPS-Hannover. Dort wurde lange Zeit versucht eine ver.di Liste nicht zur Betriebsratswahl zuzulassen.
https://www.work-watch.de/2016/03/ups-hannover-immer-noch-fatal-solidaritaet-mit-fritz-wilke/
https://www.work-watch.de/2014/05/ups-behindert-betriebsratswahlen-der-ndr-berichtet/
https://www.work-watch.de/2016/03/ups-hannover-immer-noch-fatal-solidaritaet-mit-fritz-wilke/
https://www.work-watch.de/2017/08/ups-hannover-endlich-faire-betriebsratswahlen/
UPS am KölnBonner Flughafen befindet sich 2013 erneut auf antigewerkschaftlichem Kurs. Die Geschäftsleitung von UPS am Flughafen Köln/Bonn arbeitete systematisch daran, die bevorstehenden Betriebsratswahlen 2014 zu ihren Gunsten zu entscheiden. So wurden mehrere Mitarbeiter aus dem Management, u.a. derPersonalunterabteilungen“Labour Relations”, von ihren jeweiligen Arbeitsplätzen abgezogen und “basisnah” u.a. in die Sortierhalle versetzt. Dort versuchen die Manager, Mitarbeiter für eine arbeitgebernahe Betriebsratsarbeit zu gewinnen. In diesem Zusammenhang sind work-watch Emails der “Labour Relation” Abteilung zur Kenntnis gebracht worden, in denen sie “ihre” Betriebsräte auf einen gemeinsamen, arbeitgebernahen Kurs einschwörte. Die Auseinandersetzung bei UPS am Flughafen Köln/Bonn spitzte sich deshalb zu, weil die gewerkschaftlichen Betriebsräte die unzureichenden Arbeitsbedingungen und Lohnzahlungen nicht mehr hinnehmen wollten. Die arbeitgebernahe Fraktion im Betriebsrat, die UPS gerne ausbauen wollte, blockierte jedoch Verbesserungen. Eine vergleichbare Beeinflussung hat es auch vor der Betriebsratswahl 2010 gegeben. Drei arbeitgebernahe Wahllisten wurden damals aufgestellt und entsandten schließlich 9 Mitglieder in den 19-köpfigen Betriebsrat. Alle 9 Mitglieder wurden in der Folgezeit mit Höhergruppierungen, Beförderungen und Gehaltsaufstockungen bedacht. Ganz im Gegensatz zu den 10 Mitgliedern der gewerkschaftlichen Betriebsratsmehrheit. Gegen sie ging die Geschäftsleitung, namentlich die “Labour Relations” Abteilung, mit mindestens 20 Abmahnungen und zwei Kündigungen vor, die allerdings von den Arbeitsgerichten abgewiesen wurden.
https://www.work-watch.de/2013/01/ups-koelnbonner-flughafen-auf-antigewerkschaftlichem-kurs/
https://www.work-watch.de/2013/09/ups-flughafen-koelnbonn-im-wahlwahn/
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